Angelika J. Trojnarski ist 1979 in Mragowo in Polen geboren.
Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf.
„Meine Kunst soll uns ermutigen, in Zeiten der Klimakrise die Wunder der Natur als Quelle der Hoffnung und Achtsamkeit zu sehen und eine kritische Auseinandersetzung durch einen gemeinsamen Dialog über unsere Umwelt zu führen. Jede Fragilität birgt Stärke, jede Krise eine Chance für einen Neuanfang.“
– Angelika J. Trojnarski
Zwischen Naturwunder und Apokalypse
Angelika J. Trojnarski zeigt in ihrer Arbeit eine faszinierende Auseinandersetzung mit den Spannungsfeldern unserer Umwelt. Die Künstlerin, die sich selbst als Forscherin in einem kreativen Labor versteht, lässt sich von naturwissenschaftlichen Phänomenen inspirieren und verwandelt diese in poetische Kunstwerke mit kritischem Blick.
Die Installation „AWE“ (Ehrfurcht) in der Johanneskirche lädt ein, die Beziehungen zwischen Mensch und Natur, Stärke und Fragilität sowie Krise und Hoffnung neu zu interpretieren. Sie vereint unsere Ehrfurcht und Bewunderung und stellt Naturphänomene und Biotope in leuchtenden Farben in den Vordergrund.
Trojnarskis Werke entstehen in mehreren Schritten: von Naturstudien, über Fotografien und Drucken bis hin zu Collagen, die schließlich geflammt und bearbeitet werden. Was bleibt, ist pure Schönheit in ihrer Zerbrechlichkeit.
Die Künstlerin schuf ein faszinierendes Vlies, das die Betrachter*innen in eine Welt voller Detailreichtum und farblicher Nuancen entführt. Der Schaffensprozess dieses Werks war außergewöhnlich aufwändig und spiegelt die enge Verbindung der Künstlerin zur Natur wider.
Trojnarski begann mit der Anlage eines Herbariums aus heimischen Pflanzenblättern, die sie sorgfältig scannte und in das Motiv integrierte. In ihrem Atelier wuchs parallel ein dichtes Biotop, das sie anschließend in verschiedenen Farblichtstimmungen fotografierte, um eine lebendige und dynamische Bildgrundlage zu erhalten. Im finalen Schritt wurde das Vlies händisch bearbeitet und veredelt – mit Sprühdosen, Feuer und aufgenähten Stofffragmenten, wodurch eine einzigartige Textur und Tiefe entstand.
„AWE“ thematisiert die Balance zwischen beunruhigender Realität und ästhetischer Distanz. Die Installation zeigt die Schönheit und Fragilität der Natur. Rauchige und wolkige Texturen in der Collage deuten subtil globale Bedrohungen an. Stets im Gleichgewicht zwischen Zurückhaltung und Enthüllung.
Trojnarskis Kunst ist eine emotionale Reise, die den Betrachter anregt, die Zerbrechlichkeit und Kraft der Natur zu erkennen und zu würdigen. Sie fordert uns auf, unsere Beziehung zu unserer Erde in Zeiten globaler Krisen zu überdenken.
Ihre Farben wie tiefes Lila und dunkles Rot sind gleichzeitig traditionell liturgische Farben, die ihre künstlerische Aussage unterstützen. Ebenso lädt sie die Besucher*innen ein, einen Räucherkegel anzuzünden. Ein Akt der Besinnung und gleichzeitig der aktiven Beteiligung. Zeit, um zu reflektieren.
„AWE“ soll mehr sein als ein künstlerisches Statement – es ist eine Einladung, die großen Fragen unserer Zeit zu erkunden und die Natur in ihrer ganzen Pracht und Problematik neu zu entdecken.
Hier geht es zur Homepage von Angelika J. Trojnarski
Die Installation von Angelika J. Trojnarski wird ebenfalls vom Kulturamt Düsseldorf und der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf gefördert.